Ist zwar nicht von mir, aber trotzdem gut! ;-)
"ich bin gegen eine reform der rechtschreibung von solchem ausmass dass alle die bücher, die auf die alte weise gedrukkt sind, schwer lesbar werden. die grossen buchstaben sollte man aber nur für namen und die fürwörter in der anrede verwenden. (auch für den satzanfang nicht; da genügt der punkt und ein abstand.) die aussprache solle in der rechtschreibung berükksichtigt werden. ich würde schreiben: er sang so dass man hören konnte, sodass man wusste, in welcher stimmung er war. liebe darf man nicht libe schreiben und toll nicht tol. fisik scheint mir in ordnung, wase nicht. wer ins teater geht sollte einen zilinder aufsezzen können, aber mystik sollte er nicht vorgesezzt bekommen, lieber farsen. razion liest sich für mich nicht übel, aber razio geht nicht und nazion ist undenkbar, da habe ich einen schokk bekommen.lassen wir also lieber auch die rationen."
Autor: Bert Brecht, Schriften, 23 - 282,7-21
Roland (in Verneigung vor Bert Brecht)