Kerbal Space Program – Mit Spaß und Gehirnschmalz ins Weltall

Heute brechen wir mal aus den üblichen Mobile- und Online-Games aus und widmen uns einem Vollpreis-Titel. Kerbal Space Program ist ein Spiel, was in seiner Form nicht nur einzigartig ist, sondern auch neue Standards setzt. Zudem eignet es sich hervorragend für Schulklassen und Vorlesungen, behandelt das Spiel doch die moderne Raumfahrt auf realistische Weise, ohne dabei den Spaß aus den Augen zu verlieren.

Kerbal Space Program, oder KSP wie es die Fan-Gemeinde meist abkürzt, ist eine Weltraum-Simulation auf Basis der Unity-Engine. Das Spiel, welches über das Early-Access-Geschäftsmodell entwickelt wird, behandelt Raumfahrt, die Konstruktion und Steuerung von Raumschiffen sowie die physikalischen Aspekte von orbitalen Flügen, transplanetarer Reisen, dem Bau von Stationen, Satelliten, Rovern und Sonden im All. Das klingt erst einmal nicht wirklich nach einem Spiel, doch der Eindruck täuscht. Anstatt trockene Simulation erwarten den Spieler spannende – und häufig explosive – Abenteuer in der Raumfahrt. Alleine das erste Schiff in einen stabilen Orbit zu befördern ist eine wirklich anspruchsvolle Aufgabe, sofern man nicht gerade bei der NASA oder ESA arbeitet.

Doch genau darin besteht auch die Komik des Spiels. Es ist einfach herrlich unterhaltsam Raketen zu bauen und diese zu testen – und häufig dabei zusehen zu müssen, wie sich die jüngste Konstruktion in seine Bestandteile auflöst. Zwar ist das Sonnensystem, das in Kerbal Space Program bereist werden kann, keine reale Abbildung unseres Sonnensystems, nichtsdestoweniger erlaubt es einen Eindruck von der echten Raumfahrt. So ist beispielsweise der Planet Kerbal, Heimat der Protagonisten in KSP, den kleinen, grünen Kerbals, deutlich kleiner als der Planet Erde und der Abstand zum Mond von Kerbal ist ebenfalls deutlich geringer als der Abstand von Erde zum Trabanten. Das ist allerdings notwendig, um die Schwierigkeit nicht zu groß werden zu lassen, gestaltet sich der Start mit einer Rakete von einem kleineren Planeten doch wesentlich einfacher, als von einem großen, massiven Planeten mit hoher Anziehungskraft.

Mit Early Access die Entwicklung von Kerbal Space Program unterstützen

Noch ist das Spiel nicht veröffentlicht, sondern befindet sich in einer frühen Testphase, an der Interessierte aber bereits teilnehmen können. Mit dem entrichteten Kaufpreis finanziert das Entwicklerstudio Squad die weitere Produktion und Fertigstellung des Titels. Derzeit bietet das Spiel bereits einen Karriere-Modus, in dem alle Bauteile erst durch Forschungspunkte freigeschaltet werden müssen, einen Sandbox-Modus zum Rumspielen sowie Mod-Unterstützung. Besonders letzteres hat dafür gesorgt, dass der Umfang und die Möglichkeiten in KSP exponentiell gewachsen sind. Über zusätzlich installierte Mods könnt ihr beispielsweise hunderte neue Bauteile hinzufügen, den Realismus-Grad anpassen, die Grafiken verbessern oder beispielsweise ein Lebenserhaltungssystem einführen, so dass die Kerbals künftig auch auf Sauerstoff, Wasser und Nahrung angewiesen sind.

Auch für Schulklassen und Vorlesungen eignet sich Kerbal Space Program hervorragend, gibt das Spiel doch einen Einblick in die moderne Raumfahrt, ohne dabei langweilig und trocken zu sein. Aber auch fortgeschrittene Raumfahrt kann mit KSP gelehrt werden. Zum Beispiel, wie am effektivsten der Grad eines Orbits verändert werden kann oder was ein Hohmann-Transfer ist. Der humorvolle Ansatz sorgt zudem dafür, dass auch Kinder und Jugendliche Spaß an KSP haben können – und sei es nur im Sandbox-Modus. Verrückte Raketen zu bauen, macht einfach allen Altersgruppen Spaß!