Klassische Kartenspiele für Stecher und Strategen

Videospiele sind toll, Videospiele machen Spaß. Manchmal braucht man aber auch Abstand von den Flimmerkisten und Konsolen – dann ist das Kartenspiel der perfekte Zeitvertreib. Wir stellen euch die beliebtesten Klassiker (noch einmal) vor.

Kartenspiele sterben nicht. Da können die Entwickler moderner Videospiele eine noch so brillante Grafik und cineastische Inszenierung auffahren, das Kartenspiel bleibt Trumpf. Laut einer Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag der Apotheken Umschau legten 2006 44 Millionen Deutsche regelmäßig oder ab und an die Karten auf den Tisch. Beliebt sind vor allem Rommé, Skat und Doppelkopf. Alles traditionsreiche Klassiker, die mittlerweile mindestens 100 Jahre auf dem Buckel haben.

Rommé – von Mexiko nach Deutschland

Die Wurzeln der Rommé-Familie reichen zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Aber nicht die Franzosen haben das Kartenspiel erfunden, wie man aufgrund seines Namens vermuten könnte (in Frankreich heißt es Rami), sondern die Mexikaner. Conquian nennt sich die Urform des Rommé, die sich im Laufe der Zeit in die USA ausgedehnt und von dort nach Europa übergeschwappt ist. Inzwischen wird Conquian nur noch selten gespielt. Seit Hollywood diese Variante in Filmen populär machte, erfreut sich in Nordamerika Gin Rummy großer Beliebtheit. In Deutschland spielt man hauptsächlich Deutsches Rommé. Hierbei spielen zwei bis sechs Personen mit 110 Karten. Ziel ist es, ähnlich wie beim Canasta, Reihen oder Paarketten auszulegen. Wer zuerst all seine Handkarten abgelegt hat, gewinnt.

Skat – ein Kartenspiel für Stecher

Skat ist bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden und eng mit der deutschen Geschichte verbunden. Dass der sogenannte Flickenteppich einzelner kleiner deutscher Staaten durch die Gründung des Kaiserreiches 1871 zu einem Ganzen verschmolz, unterstützte nicht nur die Verbreitung einer einheitlichen deutschen Sprache. Auch die Ausbreitung des Skatspiels befeuerte die Einigung im Kaiserreich erheblich. Skatspielen hat in Deutschland Tradition. Manch einer kann das nicht nachvollziehen, da das Kartenspiel im Vergleich zu Rommé recht komplex ist und einer längeren Lernzeit bedarf. Für beherzte Skatspieler ist die Schwierigkeit des Reizens und Stechens aber gerade der große Spaßfaktor des Spiels für drei Personen.

Doppelkopf – das geheimnisvolle Kartenspiel

Doppelkopf macht nicht nur Spaß. Es ist zugleich ein geheimnisvolles Spiel und gibt reichlich Spekulationsstoff her. Denn die Geschichte von Doppelkopf ist ein Forschungsfeld, das noch nicht ausgiebig beackert wurde: Wann und wie das Kartenspiel entstanden ist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Es wird jedoch angenommen, dass sich Doppelkopf aus dem ähnlichen Schafkopf entwickelt hat. Ein Spiel, das auch heute noch in Bayern sehr beliebt ist. Wie auch Skat lernt man Doppelkopf nicht innerhalb von ein paar Stunden. Es gibt sogar ausführliche Fachliteratur, mit der man sich in die Strategien des Kartenspiels einarbeiten kann.

Sind diese Kartenspiele auch eure Favoriten? Oder spielt ihr in eurer Freizeit lieber Poker, Canasta oder doch eher Solitär am Rechner? Wir freuen uns auf eure Kartenspiel-Geschichten.