Sammelkartenspiele

Magic, Pokémon und Co – Faszination Sammelkartenspiel

Wer hätte vor 1993 gedacht, dass Kartenspiele einmal so ein Phänomen werden würden? Magic: The Gathering und Co. begeistern Kinder ebenso wie Jugendliche und Erwachsene, entwickeln sportlichen Wettkampfcharakter und generieren eine riesige Fangemeinde, die sich im Internet über ihr Lieblingshobby austauscht und sogar richtig Geld damit verdient.

Sammelkarten: Der Schulhof-Trend der Neunziger

Die Neunziger: ein seltsames Jahrzehnt. Während feierlaunige Menschen die Loveparade zu einem der größten Musikspektakel der Welt erheben und digitale, in kleine Plastikeier gesperrte Haustiere alle naselang gefüttert werden wollen, sitzen Kinder auf dem Schulhof und spielen mit Karten. Nicht mit irgendwelchen Karten, hier wird kein Mau-Mau oder Skat gespielt, sondern Pokémon. Die Marke, die als Videospiel für den Game Boy ihren Anfang nahm und es dann zu einem Massenphänomen samt TV-Serie und zahlreichen Merchandise-Artikeln geschafft hat, wurde nun inzwischen auch als Kartenspiel umgesetzt. Die Kids freuten sich über den großen Spaß am Sammeln und Spielen, die Eltern waren weniger erfreut über die großen Löcher im Geldbeutel. Denn aus einem Deck mit gut 60 Karten mussten ja mehrere Hundert werden. Ja, Pokémon-Karten konnten schnell zu einer teuren Angelegenheit mutieren, aber den Kindern der damaligen Zeit war das egal. Sie wollten immer mehr, um noch bessere Decks basteln zu können.

Magic: The Gathering – Der Vater aller Trading Card Games

Doch Pokémon war nicht das erste Sammelkartenspiel seiner Art. 1993 veröffentlichte der Verlag Wizards of the Coast mit Magic: The Gathering den Urvater aller Trading Card Games. Die Hauptzielgruppe bestand gar nicht aus Kindern: Schöpfer Richard Garfield wollte eher Rollenspieler beziehungsweise junge Erwachsene ansprechen und das gelang ihm auch. Noch heute wird Magic weltweit gespielt. Manch einer sammelt und zockt nur privat, andere nehmen an richtigen Turnieren teil, sogar bis hin zu offiziellen Weltmeisterschaften. Das Geschäft boomt seit seiner Entstehung und da ist es nicht verwunderlich, dass auch andere Firmen ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.

Ein weites Feld

Pokémon ist heutzutage nicht der einzige Konkurrent. Auch Yu-Gi-Oh! von Konami, basierend auf dem gleichnamigen Manga, erwies sich als gigantischer Erfolg. Und sogar World of WarCraft brachte es zu einem eigenen Kartenspiel, das den Computerspiel-Entwickler später zum Free-to-Play-Erfolg Hearthstone inspirierte. Auch wenn sich alle genannten Spiele im Detail teils merklich voneinander unterscheiden, das Grundprinzip ist in allen Fällen gleich: Zwei Spieler treten mit einer jeweils festen Anzahl Karten gegeneinander an. Es gibt Dienerkarten, mit denen ihr euren Gegner attackiert, und Zauberkarten, die diverse Effekte haben können. Ziel ist es in der Regel, die Lebenspunkte des Kontrahenten auszulöschen. Wie bei jedem Kartenspiel spielt der Glücksfaktor natürlich eine Rolle, es ist aber stets viel strategisches Denken gefragt. Wer möchte, kann sich also richtig in die Materie vertiefen.

Karten sammeln, Geld verdienen

Karten verkaufenFür genau die Leute unter euch bietet das Internet genug Webseiten, auf denen ihr euch über eure Decks und Strategien austauschen könnt. Genauso existieren Anlaufstellen, wo mit Karten gehandelt wird. Der Gelegenheitsspieler kauft sich Starterdecks und Booster-Packs im Laden, aber wer bestimmte Karten sucht, die er für seine mühsam entworfene Strategie benötigt, kann sie auch einzeln in die Finger kriegen. Neben Online-Tauschbörsen gibt es Webseiten wie magickartenmarkt.de, auf denen Nutzer ihre Karten zum Verkauf anbieten. Und da seltene Blätter teilweise richtig wertvoll sind, verdient sich manch einer ein goldenes Näschen daran. In diesem Fall geht es natürlich speziell um Magic: The Gathering, auf den Partnerseiten werden aber auch Karten von Yu-Gi-Oh!, Pokémon, Wold of WarCraft und Spoils gehandelt. In allen Fällen gibt es dort auch offizielle Starterdecks, Booster-Packs und Zubehör zu kaufen.