Star Wars Jedi: Fallen Order - Titelbild

Star Wars Jedi: Fallen Order im Test – Einzelspielertitel ohne Extras

Das Warten auf den neuen Einzelspieler-Titel der Star Wars-Reihe hat ein Ende. Seit dem 15. November 2019 ist Star Wars Jedi: Fallen Order für PC, PS4 und Xbox erhältlich. Nachdem viele Fans von den letzten Titeln der Reihe sehr enttäuscht waren, blieben einige bis zum Release skeptisch.

Ausgeprägte Story mit tiefer Robo-Freundschaft

In Star Wars Jedi: Fallen Order spielt ihr den ehemaligen Padawan Cal Kestis, der auf dem Schrottplaneten Bracca lebt. Seit fünf Jahren ist der Jedi-Orden vernichtet und Cal versteckt sich vor dem Imperium. Kurz nachdem ihr in die Geschichte einsteigt, ist der Protagonist allerdings dazu gezwungen seine Jedi-Kräfte einzusetzen, sodass das Imperium umgehend Jagd auf ihn macht. Dank der Hilfe von der ehemaligen Jedi Cere Junda und dem Piloten Greez Dritus könnt ihr vorerst fliehen. Gemeinsam mit Cere versucht ihr den Jedi-Orden wieder aufzubauen. Mit dem Raumschiff Mantis könnt ihr bis zu fünf Planeten bereisen und erkunden.

Star Wars Jedi: Fallen Order - Zweite Schwester

Die Zweite Schwester ist eine Inquisitorin des galaktischen Imperiums und wird sich euch auf eurer Reise immer wieder mit Ihren Lichtschwertfähigkeiten in den Weg stellen.

Dabei begleitet euch stets euer Roboter BD-1, der euch nicht nur mit allerlei nützlichen Fähigkeiten zur Seite steht, sondern auch eine innige Freundschaft zu euch aufbaut. Je weiter ihr mit der Geschichte voranschreitet, desto mehr Fähigkeiten bekommt BD-1, um euch bisher versperrte Wege zu öffnen und so zu euren Story-Missionen oder zu Kisten mit Lichtschwert-Modifikationen, zusätzlichem Leben, mehr Macht oder höherer Stim-Kapazität führt.

Geliefert wie versprochen

Die Entwickler von Respawn Entertainment haben mit Star Wars Jedi: Fallen Order genau das abgeliefert, was versprochen wurde: Ein Action-Adventure als Einzelspieler-Titel ohne zusätzliche Kaufoptionen im Spiel oder gar bezahlbaren Spielvorteilen. Auch grafisch enttäuscht der neue Star Wars-Titel mit der verwendeten Unreal Engine 4 nicht. Sicher kein Vorreiter in punkto Grafik, aber doch sehr ansehnlich und zeitgemäß für einen derartigen Titel. Spielerisch setzen die Entwickler vor allem auf das neue Kampfsystem, Taktik, kleine Rätsel und die Erkundungen verschiedener Planeten.

Vier herausfordernde Schwierigkeitsgrade

Respawn Entertainment scheint sich vor allem Spiele wie Dark Souls, Tomb Raider und Uncharted zum Vorbild genommen zu haben. Damit jeder von euch seinen persönlichen Spielstil wiederfindet, liefert Jedi: Fallen Order vier Schwierigkeitsgrade, die sich zum einen durch den ausgeteilten Schaden der Gegner und zum anderen durch die verfügbare Reaktionszeit zum Blocken und Ausweichen unterscheiden. Während der leichte Schwierigkeitsgrad ohne große Schwierigkeiten durchgespielt werden kann, bietet der normale dagegen schon immer wieder kleine Herausforderungen. Für die sehr erfahrenden und die Herausforderung liebenden Spieler unter euch hält Star Wars die beiden verbleibenden Schwierigkeitsgrade bereit. Diese haben es wirklich in sich: Perfektes Timing und die richtige Taktik für jeden Gegner sind hier nämlich zwingend notwendig. Tipps für die jeweiligen Gegner erhaltet ihr auch im Spiel zum Nachlesen, sobald ihr den ersten dieses Feindtyps besiegt habt und dieser von BD-1 gescannt wurde. Solltet ihr einmal überfordert (oder auch unterfordert) sein, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad jederzeit im Spiel ändern.

Star Wars Jedi: Fallen Order - Truhe

BD-1 kann für euch Truhen öffnen, in denen ihr einige Lichtschwert-Modifikationen finden könnt, um es nach euren Wünschen optisch anzupassen.

So steinig wird euer Weg in Star Wars: Jedi Fallen Order

Auch die Speichermöglichkeiten im neuen Star Wars-Titel sind teilweise sehr begrenzt. Speichern könnt ihr an den Meditationspunkten. Immer wieder finden sich im Spiel Situationen, in denen ihr wohl gerne einen Speicherpunkt mehr gehabt hättet. Je nach Schwierigkeitsgrad und spielerischem Geschick werdet ihr so manches Szenario nämlich mehr als einmal spielen müssen. Ärgerlich, wenn dann der letzte Speicherpunkt weit von dem kritischen Kampf zurückliegt.

An den Meditationspunkten könnt ihr außerdem eure Fertigkeitspunkte im Talentbaum verteilen. Ein wirkliches RPG-Element ist dieser Talentbaum jedoch nicht. Auf eurer Reise solltet ihr genug Fertigkeitspunkte erhalten, um alle Fähigkeiten und Verbesserungen zu erlernen. Nur die Reihenfolge bestimmt ihr je nach euren Vorlieben. Zudem füllen sich durch „Ausruhen“ eure Stims und euer Leben wieder auf. Aber Vorsicht: Auch sämtliche Gegner leben jetzt wieder und stellen sich erneut in euren Weg.

Scheitert ihr dann doch an einem Gegner, so verliert ihr alle Erfahrungspunkte und müsst den gesamten Weg vom letzten Speicherpunkt erneut bestreiten. Um eure Erfahrungspunkte zurückzugewinnen, müsst ihr dem Gegner Schaden zufügen, welcher euch zuvor besiegt hat.

Star Wars Jedi: Fallen Order - Talentbaum

Vergebene Fertigkeitspunkte im Talentbaum erhöhen eurer Leben sowie eure Macht und statten euch mit neuen bzw. verbesserten Fähigkeiten aus.

Abwechslung vs. langatmige Klettereinlagen

Die vielen Tierarten, Stormtrooper mit unterschiedlichen Waffen und ziemlich zähe Droiden sorgen dafür, dass euch nicht so schnell langweilig wird. Dazu kommen verschiedene kleine Rätsel und Parkour-Elemente, die immer wieder Abwechslung ins Spiel bringen.

Was allerdings fehlt, sind Schnellreisepunkte, die es ermöglichen schnell zurückzureisen, wenn ihr mit eurer Hauptmission auf einem Planeten fertig seid. Stattdessen müsst ihr den gesamten Weg zurücklaufen, der zurück oftmals anders verläuft als auf dem Hinweg. Zwar schaltet ihr einige Abkürzungen frei, jedoch helfen diese euch nicht immer so sehr, dass ihr wirklich schnell zurückgelangt. Zudem ist es relativ wahrscheinlich, dass ihr euch während der Mission mindestens einmal an einem Meditationspunkt ausgeruht habt und alle Gegner noch einmal besiegt werden müssen. So vergeht viel Spielzeit ohne einen spürbaren Mehrwert.

Diejenigen unter euch, die Spiele gerne auf 100 Prozent bringen, werden auf alle fünf Planeten erneut zurückkehren müssen, um mit euren neuen Fähigkeiten die restlichen Bereiche zu erkunden. Eine starke Motivation hierzu kam im Test allerdings nicht auf.

Star Wars Jedi: Fallen Order - AT AT

Einen riesigen AT AT kapern und das Steuer übernehmen. Wer hat davon nicht schon einmal geträumt?

Fazit

Der neue Star Wars-Titel bietet genau das, was sich viele seit langem gewünscht haben: Einen reinen Einzelspielertitel, ohne zusätzliche Angebote an Skins, DLCs oder sonstigen Serviceleistungen, der eine interessante Geschichte innerhalb der Star Wars-Universums erzählt. Auch wenn das Spiel mit einer Spielzeit von nur etwa 20 Stunden so manchen Spieler enttäuscht hat, ist diese Zeit, neben den langen Rückwegen, voll von Rätseln, verschiedenen Gegnern und anderen Geheimnissen zum Erklimmen und Entdecken. Ebenso mangelt es Star Wars Jedi: Fallen Order selten an Action und spielerischer Herausforderung. Die ansprechende grafische Darstellung und das Geschicklichkeit erfordernde Kampfsystem runden dabei die Atmosphäre im Kampf gegen das Imperium ab. Als echter Star Wars-Fan solltet ihr spielerisch nicht enttäuscht werden.

Transparenzhinweis: Das Spiel „Star Wars Jedi: Fallen Order“ (PC-Version) wurde für diesen Test kostenfrei von Electronic Arts zur Verfügung gestellt.